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RA Strohm I Fachanwältin für Familien- und Arbeitsrecht
Veröffentlicht von Michaela Strohm in Steuerinformationen · Montag 25 Apr 2022
Tags: Bestandsimmobilienrenovierenvermieten
Renovierung von Bestandsimmobilien - Ein langer Atem hilft Vermietern beim Steuern sparen

Eine Bestandsimmobilie aufmöbeln, statt neu zu bauen oder einen Neubau zu kaufen? Das kann sich lohnen. Wer das Objekt vermieten will, muss aber genau kalkulieren.

Je älter eine Immobilie, desto höher die Renovierungskosten. Der Verband privater Bauherren (VPB) hat dazu Richtwerte ermittelt: Wurde ein Haus in der Vorkriegszeit erbaut, müssen Käufer/innen etwa die Hälfte des Kaufpreises für die Modernisierung einplanen. Mit sinkendem Baujahr sinken schrittweise zwar auch die Sanierungskosten. Doch selbst bei Objekten, die in den vergangenen 15 Jahren entstanden sind, müssen Käufer/innen noch bis zu 16 Prozent des Kaufpreises in erste (Schönheits)-Reparaturen stecken.

Das allein ist schon schmerzlich. Doch es gibt ein weiteres Problem: Wertsteigernde Maßnahmen lassen sich in den ersten drei Jahren nach dem Kauf nur bis maximal 15 Prozent des Anschaffungspreise des Gebäudes als Werbungskosten ansetzen. Bei höheren Summen entfällt dieser Vorteil und die Renovierungskosten werden dem Kaufpreis zugeschrieben. Eigentümer/innen einer vermieteten Immobilie können pro Jahr dann nur 2 bzw. 2,5 Prozent des Kaufpreises abschreiben.

Die Krux mit der 15-Prozent-Hürde

Ein Beispiel: Paula kauft eine Wohnung für 150.000 Euro und steckt 30.000 Euro in die Modernisierung – das sind mehr als 15 Prozent des Kaufpreises und damit zu viel, um den Werbungskostenabzug zu nutzen. Statt die Renovierungskosten von 30.000 Euro in einem Jahr steuermindernd berücksichtigen zu lassen, kann Paula ihre Ausgaben nur über mehrere Jahre mit 600 Euro pro Jahr in Abzug bringen.

Tipp: Um gravierende Steuernachteile direkt nach dem Kauf zu vermeiden, sollten Eigentümer/innen die Renovierungsarbeiten strecken, um in den ersten drei Jahren nach der Anschaffung unter der 15-Prozent-Hürde zu bleiben.



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